Preisträger Kategorie 2 (Kinder im Grundschulalter)
Schenkendorfschule Koblenz, Klasse 2a: „Der Ausflug“
Laudatio: Jeanine Wein, Medienpädagogin
Kunst kann lebendig sein, und Kunst macht Spaß! Die Kinder der Schenkendorfschule in Koblenz haben ein Bild, das in einem Museum an der Wand hängt, zum Leben erweckt und die Bestandteile des Kunstwerks auf einen Ausflug geschickt.
Indem sie das Kunstwerk von Miró in seine Einzelteile zerlegt, filmisch neu inszeniert und zu guter Letzt wieder zusammengesetzt haben, haben die Kinder nicht nur Kunstverständnis erworben – sie haben auch gelernt, mit welchen Tricks beim Film gearbeitet wird. Und so garantiert begriffen, beim nächsten Mal im Fernsehen oder im Internet genauer hinzuschauen, ob und wo denn nun geschummelt wird. Ein toller Lernprozess – und ein pfiffige, kreative Idee!
Georg-Schöner-Schule Steinach, Klasse 3b: „Märchen aus Haiti“
Laudatio: Jeanine Wein, Medienpädagogin
Kinder brauchen Märchen – sie liefern ihnen nämlich ein Gerüst zur moralischen Orientierung und helfen, zwischen Gut und Böse, richtig und falsch zu unterscheiden. Märchen aus anderen Kulturen haben einen zusätzlichen Nutzen, denn sie erweitern auch den kindlichen Horizont. Und sie schärfen das Bewusstsein dafür, dass das Leben auf anderen Teilen für Kinder ungleich härter ist.
Wenn nun Kinder ein fremdes Märchen selbstständig in einen eigenen Trickfilm verwandeln, kommt zum inhaltlichen Lernen aktives Gestalten. Die Kinder der Georg Schöner Schule haben die Geschichte von dem kleinen Jungen, der bei seiner Tante lebt und von ihr gar nicht gut behandelt wird, nachvollziehbar erzählt. Keine Frage, dass aus der Sicht von Kindern auch der Schluss begeistert, weil ein Wunder geschieht, das den Jungen erlöst.
Die Kinder haben die Erzählung aber auch handwerklich gut umgesetzt und so das Märchen so zu ihrer eigenen Geschichte gemacht. Entstanden ist ein kurzer Film, der gefällt!
Preisträger Kategorie 3 (Schüler der Sekundarstufe I)
Schulfernsehen, Friedrich Gymnasium Freiburg: „FG.TV“
Laudatio: Peter Wittemann, Vorsitzender Medienpädagogischer Ausschuss der LFK
Fernsehjournalismus in der Schule ist oft ein Kampf gegen Windmühlen, oft muss die Ausrüstung improvisiert und „irgendwie beschafft“ werden. Und Zeit für Projekte ist unter dem Druck von G8 auch eine knappe Ressource. Dass sich Medienarbeit trotzdem lohnt, weil sie Spaß macht und weil die Ergebnisse beeindrucken, das beweist die „AG Film & Fernsehen“ des Friedrich Gymnasium in Freiburg.
Beiträge über Schultheateraufführungen und Sportwettbewerbe werden im schuleigenen Fernsehstudio geplant, gedreht und geschnitten und in regelmäßigen Abständen auf der Homepage der Schule veröffentlicht. So wird das Schulle-ben im bewegten Bild für alle zugänglich dokumentiert. Alle Beteiligten haben hervorragende Arbeit geleistet und im Projektverlauf eine ganze Menge gelernt. Schulfernsehen, das informiert und zugleich Spaß macht – eine tolle Leistung!
Klasse 5d, Ekkehard-Realschule Singen: „Ekke-Wer?“
Laudatio: Peter Wittemann, Vorsitzender Medienpädagogischer Ausschuss der LFK
Ekke – Wer? Ja, wer ist dieser Ekkehard, nach dem die eigene Schule benannt ist? Das haben sich die Schülerinnen und Schüler der 5d der Ekkehard-Realschule Singen gefragt, und sie sich das Wissen nicht nur selbst erarbeitet, sondern es gleich noch für andere aufgearbeitet.
Entstanden ist dabei ein Audio-Guide, der den Nutzer durch die eigene Stadt führt. Die Musikuntermalung wird gekonnt eingesetzt und kreiert eine abenteuerliche Atmosphäre. Und zusätzlich ist der Audio-Guide unter einer eigenen URL auch im Internet zu finden, zur medialen Nachverfolgung und stets abrufbereit.
Mehr kann man eigentlich nicht machen: Spielerisch Wissen vermitteln, um am Ende ein eigenes, kreatives Produkt in der Hand zu halten – das ist aktive, praktische Medienarbeit, wie wir sie uns wünschen!
Klasse 8a, Förderschule Stephanus Schule, Polch: „Wie wird es sein – Mein Leben in der Zukunft“
Laudatio: Gabriele Lonz, Kultusministerium Rheinland-Pfalz
Ängste, Träume und Visionen – wie wird es denn sein, mein Leben in der Zukunft? Die Jugendlichen der Stephanus-Schule in Polch haben sich mit dieser Frage auseinandergesetzt und ihre Überlegungen in einem Songtext zusammengetragen. Zum Song haben sie dann ein Musikvideo gedreht , und die Bildideen sind kreativ, witzig und originell. Der Song selbst hat einen Vintage-Effekt und erinnert an die 80er Jahre.
Doch nicht nur das Ergebnis beeindruckt ? auch der Entstehungsprozess des ganzen Produkts ist nachahmenswert. Von der Recherche über die Drehbuchgestaltung, den eigentlichen Filmdreh und die anschließenden Schnittarbeiten haben alle Beteiligten viel Zeit und Mühe in das Projekt gesteckt. Eine reife Leistung!
Preisträger Kategorie 4 (Jugendliche der Sekundarstufe II)
Arbeitsgemeinschaft am Gymnasium am Kaiserdom Speyer: „Kaiserdom-App“
Laudatio: Gabriele Lonz, Kultusministerium Rheinland-Pfalz
Nicht ohne mein Smartphone – immer mehr Jugendliche nutzen heute mobile Geräte und sie nutzen sie intensiv! Mit der „Kaiserdom-App“ ist es den Jugendlichen aus Speyer gelungen zu zeigen: Moderne Medien und schulische bzw. regionale Themen lassen sich durchaus gewinnbringend verbinden.
Die Figur des „Tony Quest“ lässt den Nutzer in eine eigene „Geheimagentenwelt“ eintauchen und verpackt die eigentlich simple Schnitzeljagd in eine für Jugendliche sehr ansprechende Weise. Zusätzlich enthält die App eine aktiv-soziale Komponente, da man auch Passanten ansprechen muss, um die Aufgaben zu lösen. An dem Ergebnis gibt es überhaupt nichts zu bemängeln – perfekt! Und deshalb herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!
„Weit vom Auge – weit vom Herz“ – Audio-Projekt einer Arbeitsgemeinschaft, Freiburg
Laudatio: Christine Poulet, Stabsstelle Medienkompetenz des SWR Rheinland-Pfalz
Jugendliche und Gedichte? Das passt, und es beeindruckt! Zehn Freiburger Jugendliche haben sich mit Gedichten von Rainer Maria Rilke auseinandergesetzt und diese als Anregung und Ansporn genommen, ihre eigene Situation zu beschreiben.
Alle Beteiligten haben sich intensiv mit der deutschen Sprache auseinandergesetzt, eigene Gedichte verfasst und als Hörtext eingesprochen. Die eigenen Gedichte zeigen einen hohen Grad von Reflexion und sind atmosphärisch sehr dicht. Auch die Musikauswahl ist gelungen, die mediale Umsetzung lässt den Zuhörer in die Welt der Jugendlichen eintauchen und mitfühlen. Ein Produkt, das durch die Ohren unter die Haut geht!
Sonderpreis
Alexandra Schnettler, Theodor Heuss Gymnasium Ludwigshafen: Trickfilm „Cinderella“
Laudatio: Christine Poulet, Stabsstelle Medienkompetenz des SWR Rheinland-Pfalz
Film- und Fernsehhelden durchdringen den Alltag und unsere Realität, bewegte Bilder im Fernsehen und Internet sind für die Jugendlichen heute zum Leitmedium geworden. Wie aber wirken diese Bilder? Schaffen Filme virtuelle oder echte Welten und beeinflussen sie unsere Wahrnehmung? Und prägen die Helden der Kindheit wie Mickey Maus und Cinderella eigentlich auch unsere Vorstellungen davon, wie die Wirklichkeit zu sein hat?
Medien konstruieren in der Tat eine eigene Wirklichkeit – wer einmal einen Film selbst gedreht hat, nimmt mediale Produktionen deshalb ganz anders wahr. Es handelt sich dabei um einen Lernprozess, den die Schülerin Alexandra Schnettler hervorragend dokumentiert hat. Die entstandenen Filme haben einen großen Charme, der Realfilm gefällt durch seine Ausrichtung auf die musikalische Untermalung, der Zeichentrickfilm ist sehr detailliert gestaltet. Beide Filme schaffen es, ihren Inhalt ansprechend zu transportieren. Alexandra Schnettler verdient für „Cinderella“ einen Sonderpreis.